Das im Vorfeld als wegweisendes Spiel um einen Playoff-Platz bezeichnete Duell entscheiden die Appenzeller für sich. Trotz einer mehrheitlich spielerischen Überlegenheit verlieren die
Trauben das Spiel am Ende zu deutlich mit 6:1.
Die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen. Wie kann es sein, dass man die ersten beiden Drittel spielerisch dominiert und trotzdem nach 40 Minuten 5:1 in Rücklage liegt. Die ersten 20
Minuten gehörten ganz klar den Weinfeldern, welche mit viel Zug immer wieder aufs gegnerische Tor losstürmten, den Puck jedoch nicht über die Linie brachten. Herisaus Keeper Klingler hielt sein
Team in dieser Phase mit seinen unglaublichen Paraden im Spiel. Auch der erste Herisauer-Treffer durch Aerni in de 14. Minute gab noch keinen Anlass zur Sorge, denn die Weinfelder waren auch in
der Folge spielbestimmend.
Nach der ersten Pause kamen die Gastgeber etwas besser ins Spiel, doch Weinfelden drückte weiterhin auf den Ausgleich. Kurz nach Ablauf der ersten Thurgauer-Strafe kam es in der 24. Minute zu
einem umstrittenen Treffer der Gastgeber. Obwohl Weinfeldens Torhüter Bertsche den Puck in der Fanghand hatte, gaben die Schiedsrichter den Treffer, da sie die Fanghand kurz hinter der Linie
gesehen hatten. Zwei Minuten später wurde Hofer vor Torhüter Klingler regelwidrig gestoppt, den anschliessenden Penalty konnte er jedoch nicht verwerten. Dafür zeigte sich Herisau weiterhin
effizient und erhöhte in der 32. Minute durch einen Weitschuss von Olbrecht auf 3:0. Die Weinfelder machten aber auch in der Folge viel Druck. Beim nächsten Angriff passte Spillmann zum im Slot
stehenden Hofer, dieser verzögerte geschickt und fand endlich die Lücke zum Torerfolg. Mit einem Doppelschlag in der 37. und 38. Minute durch Bommeli und Pace machten die Appenzeller jedoch die
Hoffnungen der Weinfelder mit einem Schlag wieder zunichte und gingen damit mit 5:1 in die zweite Pause.
Nach einem Torhüterwechsel auf Weinfeldens Seite gab es im Schlussdrittel nicht mehr viel Zählbares, ausser einem unhaltbaren Ablenker-Tor in der 57. Minute durch den optimal stehenden Roman Popp zum Schlussresultat von 6:1. Somit müssen die Weinfelder eine ganz bittere Niederlage einstecken, dies in einer Partie, die sie über weite Strecken dominierten und mit etwas mehr Abschlussglück definitiv Punkte hätten drinliegen müssen. (kr)
Herisau - Weinfelden 6:1 (1:0, 4:1, 1:0)
SZ Herisau – 423 Zuschauer – Sr. Rüegg (Blatti, Nyffenegger)
Tore: 14. Aerni (Bulach) 1:0, 24. Bommeli (Jeitziner, Aerni) 2:0, 32. Olbrech (Jeitziner, Bleiker) 3:0, 33. Hofer (Spillmann, Schläppi) 3:1, 37. Bommeli (Jeitziner,
Aerni/Ausschluss König) 4:1, 38. Pace (Rotzinger, Popp) 5:1, 57. Popp (Bollhalder, Koller) 6:1
Strafen: 3mal 2 Min. gegen Herisau, 3mal 2 Min. gegen Weinfelden
Weinfelden: Bertsche (40. D. Mathis); Spillmann, Moser, Müller, Heid, Dolana, Hofer, Reinmann, Rothen, Baumgartner, Schläppi, Araujo, Maier, Figini, König, R. Mathis, Schrepfer,
Hänggi. Bemerkungen: Weinfelden ohne Gemperle, Illien, Rietmann, Schneider
Herisau: Klingler (Raganato); Bulach, Homberger, M. Koller, Bollhalder, Olbrecht, Bleicker, Studerus, Rotzinger, Pace, T. Koller, Hausammann, Brügger, Holdener, Aerni, Popp,
Jeitziner, Bommeli, Grüter, Biefer
(Fotos: Karin Reinert)